Projekt Verbrauchsoptimierung und Lastmanagement Stadt Bremgarten

«Smart City» steht für ein Gesamtkonzept, das eine nachhaltige Stadtentwicklung mit urbaner Intelligenz verbindet. Basierend auf dem Auftrag, ein Energiemonitoring für die Stadt eigenen Liegenschaften zu implementieren, verfügt die Stadt Bremgarten an der Schulanlage Obertor über Sensoren für die Innen- und Aussentemperatur sowie über digitale Zähler, welche im Viertelstundentakt die Verbrauchsdaten für Wasser, Strom und Wärme liefern.

Neben der Schulanlage sollen nach und nach alle gemeindeeigenen Liegenschaften mit Sensoren ausgestattet werden, um aufzuzeigen, wo wieviel Energie benötigt wird und energetische Sanierungen angebracht sind, aber auch um über ein Monitoring aufzuzeigen, wieviel Solarstrom die neue PV-Anlage produziert und wieviel davon selbst genutzt werden kann.

Gleichzeitig erleben die Verteilnetze wie auch internationale Übertragungsnetze eine erhebliche Zunahme an Herausforderungen.

Viele Kunden wünschen sich für ihre Energieversorgung inzwischen nicht nur eine zuverlässige Stromlieferung, sondern zunehmend auch moderne Dienstleistungen. Für immer mehr Kunden ist es von Bedeutung, dass der eigene Verbrauch der selbstproduzierten Energie auch über den Anschluss zu Hause hinaus genutzt werden kann. Eine Herausforderung für die Stadt und den Netzbetreiber.

Bis heute werden teilweise in beträchtlichem Umfang Netzprobleme aus tieferen Netzebenen bis in die Übertragungsnetzebene «weitergereicht», damit sie dort behoben werden können. Informationen kurzzeitiger Abläufe im Netz sind aufgrund mangelnder Messdaten ungenügend und den Leitstellen bleibt bei Netzproblemen zu wenig Zeit für angemessene Reaktionen und Eingriffe. Um den rasch wechselnden Energieflüssen im Netz wirksam zu begegnen, muss in Zukunft schneller reagiert und unter Einbezug von Prognosen über Wetter, Verbrauch, Einspeisung und Kundenverhalten auch präventiv agiert werden.

Ein konsequenter Ansatz dafür sind autonom agierende, logische Steuerungsmodule, die möglichst nahe an den Anwendungen, das heisst dezentral, agieren. Beeinflussbare Elemente können beispielsweise Elektrofahrzeuge, Photovoltaikanlagen, Stromtankstellen, Wasserboiler, Batteriespeicher oder flexible industrielle Prozesse darstellen. Eine lokale Automatik verarbeitet die Kenngrössen der für sie freigegebenen Geräte und optimiert die physische Beanspruchung des Netzes so, dass ausschliesslich nicht lösbare Probleme in die nächsthöhere Netzebene gehoben werden.

Je stärker der Anteil erneuerbarer Energien ausgebaut wird und je besser die vorhandenen Mittel zur Automatisierung der Lastverteilung und zur Energiespeicherung eingesetzt werden, desto geringer wird letztendlich die benötigte Leistung im Netz und in Kraftwerken.

Um das Potenzial des erläuterten Ansatzes mit realen Netzen zu untersuchen, wurde das Projekt zusammen mit dem Hightech Zentrum Aargau, der Berner Fachhochschule, der AEW AG, Zenner Connect und der Zukunftsregion Argovia initiiert. Ziel ist es, die «gesammelten Daten der Stadt» noch effizienter und im Sinne der Stadtverwaltung zu nutzen und gleichzeitig ein intelligentes Management von Flexibilitäten aufzubauen, welches zukünftig auch in anderen Netzgebieten genutzt werden kann/soll.

Kontaktpersonen:

Zukunftsregion Argovia: Matthias Eifert
Weitere: auf Anfrage